Die Entwicklung des Pansens vom neugeborenen Kalb bis zum abgesetzten Rind:
Die Neugeborenenphase:
Die Übergangsphase:
Sobald das Kalb Trockenfutter aufnimmt, beginnt die Fermentation der Nährstoffe im Pansen. Als Endprodukte der bakteriellen Prozesse entstehen flüchtige Fettsäuren, die ein vermehrtes Pansenzottenwachstum anregen. Außerdem gewinnt der Pansen immer mehr an Größe und macht zu diesem Zeitpunkt bis zu 60 Prozent des Gesamtvolumens des Magens aus. Der Anteil des Labmagens geht auf weniger als 30 Prozent zurück. Der Pansen nimmt immer mehr die Stellung des Hauptverdauungsortes ein. Diese Phase dauert so lange an, wie Vollmilch oder Milchaustauscher getränkt werden.
Die Wiederkäuerphase:
Die letzte Entwicklungsphase des Pansens beginnt ab dem Zeitpunkt des Abtränkens. Ab dann ist die einzige Nahrungsquelle für das Kalb Trockenfutter, und zwar Kälberstarter und Rauhfutter. Der Pansen übernimmt die Hauptverdauung der Nährstoffe. Das Kalb ist primär von der bakteriellen Vergärung der Futtermittel im Pansen abhängig, um seinen Energie- und Proteinbedarf zu decken. Nur ein Teil der Nährstoffe umgeht den Pansen und wird erst im Dünndarm verdaut und aufgenommen. In der letzten Entwicklungsphase gewinnt die Fütterung von Rauhfutter neben Kälberstarter zur stärkeren Muskelbildung des Pansens an Bedeutung. Der innere Aufbau des Pansens wird damit neben den Pansenzotten durch Ausbildung und Verstärkung der Pansenpfeiler bestimmt. Idealerweise sollte als Rauhfutter Heu in den ersten Wochen nach dem Absetzen gefüttert werden. Silagen eignen sich nur, wenn sie frisch, schmackhaft und von sehr guter Qualität sind.Dem steigenden Bedarf des Kalbes an Energie und Nährstoffen wird am besten entsprochen, wenn der Kälberstarter bis zum Ende des vierten Lebensmonats auf 3 bis 4 kg erhöht wird.
Versuch zur Pansenentwicklung bei Kälbern der PennState University (2016)
Diese Bilder zeigen den Pansen von Kälbern im Alter von ca 6 Wochen. In diesem Versuch der Pennstate University wurden die Kälber in drei Varianten gefüttert.
Bild links: Hier wurde nur Milch gefüttert. Die Pansenschleimhaut ist glatt und zeigt keine Entwicklung der Pansenzotten.
Bild rechts: Hier wurde Milch und gutes Heu gefüttert: Die Pansenschleimhaut ist verfärbt. Die Pansenzotten sind nur rudimentär ausgebildet
Bild mitte: Hier wurde ab Tag 3 ein maisbetonter Kälberstarter gefüttert: Die Pansenzotten zeigen ein starkes Wachtum. Die Oberfläche der Schleimhaut ist um ein Vielfaches größer als bei Variante 1 u. 2
Für weitere Informationen folgen sie dem Link auf dem Bild!
Quelle: Jud Heinrichs & Coleen M. Jones (2016) PennState University
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